Arbeit

Die Diskriminierung von dicken Menschen beginnt in der Arbeitswelt bereits mit der Bewerbung, da die meisten Bewerbungen durch mehrere Hände gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier an allen Positionen Personen sitzen, die BewerberInnen ausschließlich anhand der Qualifikation beurteilen, ist praktisch gleich Null, denn selbst in Hinblick auf eine unvoreingenommene Bewertung geschulte Personaler tun sich hier schwer, wie die Studie Stigmatization of obese individuals by human resource professionals: an experimental study zeigt.

Bewerbung mit Photo sind fast immer chancenlos

„Bei mir war die Bewerbung ohne Photo die einzige, auf die ich (positives) Feedback bekommen habe. Ich würde nie wieder eine mit Photo einschicken.“ Das entspricht den Erfahrungen, die viele unserer Mitglieder machen mussten. Zu tief sitzen die von den Medien immer wieder aufs neue geförderten Vorurteile, dicke Menschen wären …

  • faul
  • dumm
  • krankheitsanfällig
  • leistungsschach
  • ungepflegt
  • usw.

Wer gegen diese Vorurteile antreten will, muss meist 120% Einsatz zeigen und vor allem die Chance dafür erhalten.

Unsere Positionen

  • Natürlich können Arbeitgeber darauf bestehen, dass ihre Angestellten, besonders wenn sie eine öffentliche Rolle einnehmen, gepflegt, angemessen gekleidet, freundlich und körperlich dazu in der Lage sind, ihre Arbeit gut zu machen. Ein Kriterium jedoch, das eine ganze Gruppe von Menschen ausschließt – Menschen ausländischer Abstammung z.B. oder Behinderte oder eben dicke Menschen – ist nicht akzeptabel.
  • Das einzig gültige Kriterium für die Einschätzung der Kompetenz einer Person am Arbeitsplatz, für die Entscheidung für Gehaltserhöhungen, Beförderungen, Disziplinarverfahren, Versetzung oder Entlassung ist die Leistung einer Person. Wenn ein Arbeitgeber der Meinung ist, das Gewicht seiner/s Angestellten schränkt deren/dessen Befähigung, den Job gut zu machen, ein, ist es absolut notwendig, dass der Arbeitgeber seine/n Angestellte/n darauf anspricht und die Situation versucht zu klären, statt direkt ein Urteil auf der Basis seines Gewichts zu fällen.